Praxisbericht Teil I

Die große Überraschung: Es klappt! Mit Hormonost®-Microlab lässt sich der optimale Besamungstag einstellen. Das eröffnet der Praxis eine neue weittragende Möglichkeit des Fruchtbarkeitsmanagements!

Einmal besamen, sofort richtig und fertig aus: Die Kuh trägt. Ein frommer Wunsch? Einige Milchviehhalter haben ihn sich erfüllt – mit unserer Hilfe und Methode. Wir stellen Beispiele vor, Ladies first. Was bei einer Bäuerin in Tirol inzwischen zur Routine wurde, fing so an.

Christine Riedmann (20 Kühe), Westendorf/Tirol holt am 8.4.2009 die Erstausrüstung für Hormonost®-Microlab Farmertest von Biolab-München ab und nimmt am Einführungskurs für die neue Methode teil. Rückmeldung am 23.5.2009: Sie hat schon viele Tests gemacht, ca. 20, und alles aufgeschrieben. Microlab hätte schon viel geholfen; ist sehr zufrieden. Ausgewählte Fallbeispiele:

Tierärztliche Maßnahme und Besamung auf eine erzwungene (eingeleitete) Brunst

23.5.2009: Gerade läuft ein spannender Fall. Kuh hatte vom Tierarzt eine Progesteron-Spirale bekommen, die nach 12 Tagen wieder entfernt wurde. Besamung erfolgt dann normalerweise stur nach Schema 2½ Tage nach Entfernung. Hier hatte Hormonost-Microlab noch einen zu hohen Wert von 5,5 ng/ml angezeigt. Deshalb hat Frau R. die Kuh an diesem Nachmittag noch nicht besamen lassen. Erst als am nächsten Morgen das Microlab-Gerät „Gelbkörper nicht aktiv“ (Wert < 1 ng/ml) anzeigte, wurde besamt. Meine Empfehlung im Kurs war allerdings: Bei Erreichen von 5–7 ng/ml in zwei Tagen besamen (Auswertung: Zeit bis zur ersten Besamung 12 + 2,5 + 0,5 = 15 Tage).

Heute, 21 Tage später, zeigte Microlab wieder an „Gelbkörper nicht aktiv“. Die Besamung war also nicht erfolgreich gewesen. Kuh wurde nachbesamt. Meine Deutung: Obwohl Frau Riedmann die Courage hatte, am ersten Tag der nach Schema anstehenden Besamung ihren Tierarzt wieder wegzuschicken, wurde damals immer noch ein Tag zu früh besamt. Frau Riedmann hatte dieselbe Vermutung gehabt. Diesen einen Tag (und manchmal sind es auch zwei Tage), den die Kuh zu früh besamt wurde, kommt sie dann auch später in Brunst, die dann  erst morgen – evtl. übermorgen – eintreten wird. Mein Tip: Soll morgen nochmal besamen.

Telefonat 27.5.2009: Kuh hatte am nächsten Tag = Tag 22 nichts gezeigt, aber zwei weitere Tage danach abgeblutet. Meine vorherige Vermutung „einen Tag zu früh besamt“ wurde damit bestätigt. Frau Riedmann meinte, an diesem Tag hätte sie ruhig auf meine Empfehlung hin besamen sollen; da war sie wohl nicht mutig genug. Nun weiß sie wenigstens den richtigen Tag für die nächste Nachbesamung – und ohne  weitere tierärztliche Behandlung (Auswertung: Zeit von Besamungsabsicht und erster tierärztlicher Maßnahme (Spirale) bis zur erfolgreichen dritten Besamung 15 + 21 + 22 Tage = 58 Tage).

Brunstsuche mit Hormonost® und Besamung auf eine natürliche Brunst

Hat bei zwei Kühen Hormonost-Microlab auch zur Brunstsuche eingesetzt, und am 9.4.2009 bei einer bisher brunstlosen Kuh 25,7 ng/ml gemessen. Nach meiner Instruktion kommt die Kuh die nächsten drei Tage sicher nicht, aber danach bis in 12 Tagen in Brunst. Frau Riedmann hat sie nicht aus dem Auge gelassen und 9 Tage später, am 18.4.2009 Brunstverhalten gesehen. Im Test 1,3 ng/ml gemessen. Am nächsten Tag besamt und ca. drei Wochen später (12.5. = Tag 23) 22,2 ng/ml gemessen. Trächtig! Wurde später vom Tierarzt bestätigt (Auswertung: Zeit von Besamungsabsicht und erster Messung mit Hormonost® bis zur erfolgreichen ersten Besamung  9 + 1 Tag = 10 Tage).

Zusammenfassung der Fallbeispiele

Nach traditioneller Vorgehensweise  dauerte es bis zur ersten Besamung 15 Tage und bis zur ersten erfolgreichen Besamung 58 Tage.
Hierbei wurde diese Zeit bereits durch zwei frühe Diagnosen von Nicht-Trächtigkeit drei Wochen nach Besamung abgekürzt, 2 × 21 = 42 Tage für die Nachbesamungen anstatt 2 x 42 = 84 Tage (84 Tage: mindestens 2 x 30 = 60 Tage für die Ultraschalluntersuchung und warten auf die darauffolgende Brunst am Tag 42).

Unter ausschließlicher Verwendung von Hormonost®-Microlab zur Brunstsuche dauerte es bis zur ersten erfolgreichen Besamung 10 Tage.

Ergänzung/Nachtrag: E-Mail Sa., 14 Jan. 2012 21:10:23

Grüß Gott, Herr Dr. Arnstadt,
… Ihre Beispiele entsprechen genau den Tatsachen, Sie haben alles richtig wiedergegeben.

Mit freundlichen Grüßen
Christine Riedmann

Schlußfolgerung - Die Vorteile von Hormonost®-Microlab für Milchviehhalter

1. Frühträchtigkeitsdiagnose: Auch wenn es bei der ersten KB nach einer eingeleiteten Brunst nicht klappt, was häufiger vorkommt, weiß man das mit Hormonost® schon drei Wochen später. Dann läuft die nächste natürliche Brunst ab und man kann sofort nachbesamen.

2. Zusätzlicher Gewinn: bessere Besamungserfolge. Die Nutzung einer natürlichen Brunst zur Besamung hat von vornherein größere Erfolgsaussichten als die einer eingeleiteten, hormonell erzwungenen Brunst.

3. Der optimal richtige Besamungstag. Bei der Suche nach der natürlichen Brunst, insbesondere nach dem optimalen Besamungstag hilft der Hormonost®-Microlab Farmertest auf bisher ungeahnte Weise. Das war nicht zu erwarten, und das ist die große Überraschung dieses Praxisberichtes! Weshalb?

Den richtigen Besamungstag zu finden schien bisher für einen Progesterontest völlig ausgeschlossen zu sein, was im allgemeinen auch weiterhin für andere Progesterontests gilt inklusive derjenigen mit größerem maschinellen Aufwand, wie z.B. eProCheck®, Mutilyser S20, Herd Navigator. Deren Empfindlichkeit reicht nach bisherigen Erprobungen und Erkenntnissen für solcherart anspruchsvolle Messungen nicht aus.

Mit Hormonost®-Microlab, der ProFertilityBox®, eröffnet sich dagegen eine neue und kostengünstige Möglichkeit für das Fruchtbarkeitsmanagement in der Rinderzucht, deren Bedeutung kaum überschätzt werden kann.

Dokumentation, Auswertung, Zusammenstellung und Interpretation: Dr. K.-I. Arnstadt, ©Biolab GmbH München

Literatur: Kalchreuter, Siegfried (2009): fileadmin/Content/fachliteratur/Kalchreuter_KIA_DE_komplett.pdf„Hormonost-Microlab Farmertest“ – unentbehrlich für ein erfolgreiches Fruchtbarkeitsmanagement beim Milchrind.
Internetpublikation.